Corona Krise. Wie geht es unseren Unternehmen in Möhrendorf?
Corona Krise. Wie geht es unseren Unternehmen in Möhrendorf?

Corona Krise. Wie geht es unseren Unternehmen in Möhrendorf?

Die Corona-Krise hat großen Einfluss auf unsere Wirtschaft. Auch unsere Möhrendorfer Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen: Es gilt jetzt das wirtschaftliche Überleben zu sichern, Mitarbeiter zu halten, neue Arbeitsweisen umzusetzen und neue Geschäftsideen zu entwickeln.

Wir haben Frau Carmen Wenzl vom Yoga& Coaching Studio „Bewegung zu Dir“ in Möhrendorf befragt, welche Auswirkungen die Corona – Krise auf Ihr Unternehmen hat.

Mehr Info zur Firma hier: https://www.bewegung-zu-dir.de/

FW: Hallo Carmen, wie geht Dir und Deiner Familie?

Carmen Wenzl: Hallo Sabine, danke, dass Du mich zum Interview eingeladen hast. Gesundheitlich geht es uns allen sehr gut, von Corona ist in meinem Familien- Verwandtschafts- und Bekanntenkreis glücklicherweise bisher gesundheitlich niemand betroffen.

FW: Wie hat Corona Deinen Betriebsablauf verändert?

Carmen Wenzl: Der Ablauf hat sich komplett verändert. Mitte März 2020 habe ich im ersten Lockdown, innerhalb von einer Woche alle Yogakurse auf Online umgestellt, habe Zoom-Lizenzen und entsprechend technisches Equipment gekauft. Ich habe die ersten Wochen kostenfreie Kurse angeboten, um die Corona-Situation und die damit verbundene Angst leichter bewältigen zu können. Dies wurde mit großer Begeisterung der Yogis angenommen. Jetzt führe ich seit über einem Jahr durchgehend Online-Kurse. Im Sommer 2020 hatten wir die Möglichkeit kurzzeitig unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen Präsenzkurse und Online-Kurse zu geben. Die Resonanz für die Präsenzkurse war sehr gut und somit konnten die Kurse parallel stattfinden. Das persönliche Coaching – therapeutische Gespräche – Weiblichkeitsentwicklung – Selbsterfahrungsabende für Frauen – Frauenkreise fanden in dieser Zeit leider überhaupt nicht statt.

FW: Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf Dein Studio und auf die Yoga Stunden?

Carmen Wenzl: Ja leider konnte ich in dieser Zeit nicht all meinen Yogateilnehmern und Yoga-Begeisterten ihre Wünsche erfüllen und habe diese leider erstmal aufgrund des online-Umstiegs als Yogi verloren. Für viele Teilnehmer kommt online Yoga aus vielerlei Hinsicht nicht in Frage, z.B. haben technische Gründe dagegengesprochen (kein ausreichendes Internet, es nicht gewohnt sein sich mit der Technik auseinanderzusetzen oder den ganzen Tag im Homeoffice zu sein und dann abends auch noch in den PC zu sehen, auch räumliche Einschränkungen gab es als Grund, da vielleicht kein ruhiger Platz zu Hause besteht.

Für die Yoga-Stunde selbst gibt es Vor- und Nachteile – Nachteile sehe ich, dass der soziale Kontakt nicht so gelebt werden kann, wie üblich. Das Erleben ist isolierter. Das Gruppengefühl gibt uns Zugehörigkeit und Sicherheit, das online nicht so intensiv erlebt werden kann. Ebenso kann ich in der Online-Std als Yogalehrerin versuchen, die Schüler zu sehen und Korrekturen in meinen Ansagen verbal mit einfließen zu lassen, vor Ort geht das aber wesentlich besser. Hier kann ich mich dann auch um einzelne Schüler eingehender kümmern. Zu den Vorteilen – hier habe ich von vielen Teilnehmern gehört, dass sie durch das online-Yoga sehr flexibel geworden sind, keine langen Anfahrtswege hinter sich bringen müssen und auch gleich wieder zu Hause sind. Das Erleben in der Gruppe dennoch da ist, da es ein fester Zeitpunkt ist, zu dem man sich in der Gruppe trifft und zu Anfang und Ende noch einen kleinen Austausch hat. Es ist dennoch ein fester verbindlicher Termin, den man leichter einhält, als Yoga für sich selbst zu Hause zu praktizieren. Ein Termin, in dem man auch Fragen live stellen kann, trotzdem individuell hierauf eingegangen werden kann und Abstimmungen dennoch unter Einbezug jedes Einzelnen stattfinden können.

Ja und wie oben bereits erwähnt, fand persönliches Coaching – therapeutische Gespräche – Weiblichkeitsentwicklung – Selbsterfahrungsabende für Frauen – Frauenkreise in dieser Zeit leider überhaupt nicht statt.

FW: Welche Auswirkungen hat Corona auf Deine Kollegin / Mitarbeiterin?

Carmen Wenzl: Aufgrund geringerer Resonanz mussten Kurse reduziert werden. Es sind Kurse weggefallen, die ich selbst gegeben habe und auch die andere gegeben haben. Aber wir stehen gerade wieder davor präsent zu gehen und ich habe erfreulicherweise wieder 2 neue Yogalehrerinnen gewonnen.

FW: Wie ist die Stimmung bei Dir?

Carmen Wenzl: Meine Stimmung ist sehr gut und optimistisch. Und natürlich muss ich sehen, wohin und wie es weiter gehen kann. Die Kosten für den Yoga Raum sind weitergelaufen und er konnte nicht genutzt werden, die Einnahmen sind stark zurück gegangen und ich habe keine staatliche Unterstützung bekommen. Unendlich hätte ich das so nicht weiterlaufen lassen können. Ich hoffe, dass der momentane Aufwind, die Lockerungen weiter voran gehen und die Pandemie u.a. auch durch die Impfmaßnahmen und weiteres Einhalten der Hygienemaßnahmen sich verflüchtigt.

Ich bin sehr optimistisch, egal was kommt. Sonst wäre ich kein Coach und keine Yogalehrerin J

Denn YOGA ist das Zur-Ruhe-Bringen der Bewegungen im Geist, das Lösen der Starre in Körper, Geist und Seele. Das Glück und Ankommen liegt in der Bereitschaft zur Veränderung und in der eigenen Offenheit.

FW: Wie reagieren eure Kunden / Teilnehmer*innen?

Carmen Wenzl: Begeistert / freudig / entspannt / treu / zusammenhaltend / ängstlich / überfordert / abwartend…. Im Moment habe ich über 50% meiner Teilnehmer durch die Corona-Situation verloren, die verständlichen Gründe habe ich ja oben schon erwähnt. Die aktiven Teilnehmer*innen waren und sind weiter begeistert und freuen sich über einen festen Termin in der Gruppe. Sie sind mit Begeisterung und Dankbarkeit weiter dabei. Sie freuen sich über die Möglichkeit wenigstens virtuellen Kontakt zu haben. Ich kann auf individuelle Wünsche eingehen, auf einzelne Teilnehmer Rücksicht nehmen, verbal für alle Teilnehmer eine Lösung anbieten, anders als bei Video-Apps. Die Teilnehmer*innen können sich gegenseitig unterstützen, um sich gegen die Angst, die durch die Corona Situation verursacht wird, gegenseitig zu stärker und stützen. Es gibt immer einen netten Austausch zum Anfang und zum Ende der Stunde. Wir sind nach wie vor in den jeweiligen Stunden eine vom Herzen verbundene Gruppe, mit einem verbindlichen Termin zu dem wir uns treffen, um uns eine gute Zeit zu schenken.

FW: Was hast Du für neue Arbeitsweisen eingeführt, um die Krise zu bewältigen?

Carmen Wenzl: Das Online Yoga und als es möglich war ein Parallel-Angebot zwischen Präsenz und Online.

FW Hast Du staatliche Hilfe in Anspruch genommen, bzw. erhalten?

Carmen Wenzl: Nein, ich habe leider keine Unterstützung erhalten, da ich noch einen Teilzeitjob habe. Die Belastung schultere ich alleine.

FW: Was wünscht Du Dir von unserer Regierung und von den Bürgern?

Carmen Wenzl: Eine faire, ehrliche und offene Kommunikation. Logische und faire Vorgehensweisen und Entscheidungen, die auch die Bedürfnisse und das Wohlergehen, nebst der Gesundheit des Volkes berücksichtigen. Eine Regierung die als oberstes Ziel das Wohlergehen des Volkes auf allen Ebenen sieht.

Von den Bürgern wünsche ich mir bzw. besser FÜR die Bürger wünsche ich mir, dass sie sich nicht von Medien anstecken lassen, sich nicht in Panik begeben und mit einem gesunden Realitätssinn mit evtl. vorhandenen Ängsten umgehen. Lernen sich Auszeit für sich selbst zu nehmen, lernen in sich reinzuhören, Lernen die innere Stimme und somit ihre eigene Stärke wieder zu hören und zu spüren. Nichts schwächt unser Immunsystem stärker als Angst. Gerade in derartigen Zeiten ist es wichtig den Kontakt zu sich selbst zu behalten. Angst ist ein Zeichen, dass man den Kontakt zu sich selbst verloren hat. Wir haben alle unseren Heiler und damit unsere Antworten in uns, wenn wir es schaffen hinzuhören.

FW: Was möchtest Du noch Deinen Yogateilnehmer*innen mitteilen?

Carmen Wenzl: Meine lieben Yogis – Ein ganz großes und herzliches Dankeschön, dass ihr weiterhin mit Spass, Begeisterung und Freude an meinem YOGA teilnehmt. Danke, dass ihr an Euch glaubt und für Euch weiterhin etwas Gutes getan habt und tut. Euren Kontakt zu Euch dadurch haltet und pflegt.

Danke für Eure Treue und damit Eure Unterstützung!

FW: Liebe Carmen, vielen herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir viel Kraft bei der Bewältigung der Krise. Bleib gesund.

Carmen Wenzl: Liebe Sabine, ich bedanke mich ganz herzlich für diesen Raum hier, dass ich mich hier zeigen und äußern kann, und damit auch meine Situation des Yoga- und Coachingstudios.

Auch vielen lieben Dank an alle, die das hier lesen, eine gute, gesunde und zufriedene Zeit! Ich freue mich auf viele kraftvolle Yoga- und Coachingstunden mit Euch.

Herzliche Grüße & Namaste

Eure Carmen

(Das Interview führte Sabine van Osenbrüggen)

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